Wenn die Luft wegbleibt
Das vollbesetzte Foyer machte deutlich: Der Titel „Volkskrankheit COPD" war richtig gewählt. In der Gesundheitsstunde des Krankenhauses Jülich und der AOK berichtete diesmal Abudlbassit Alshian, Sektionsleiter der Pneumologie, über Ursachen, Diagnose und Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung.
Wenn die Luft wegbleibt: Fast 3 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter der COPD, die durch eine chronische Entzündung und eine dauerhafte, oft zunehmende Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. „Die meisten von ihnen sind Raucherinnen und Raucher", machte
Abudlbassit Alshian gleich zu Beginn deutlich. „80 bis 90 Prozent der Erkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Fast die Hälfte aller lebenslangen Raucher erkrankt an der COPD", lieferte der Pneumologe weitere Argumente für einen Verzicht auf den Tabakkonsum und betonte, dass auch das Passivrauchen dauerhaft ein hohes Risiko darstellt. Als weitere Auslöser der Lungenerkrankung nannte er die genetische Veranlagung, berufsbedingtes Einatmen von Stäuben, Luftschadstoffe, Infektionen der Atemwege in der Kindheit und eine Frühgeburt.
Ausführlich stellte Alshian die Diagnoseverfahren vor und gab den Besucherinnen und Besuchern eine Reihe von Testfragen an die Hand, mit deren Hilfe sich der Schweregrad der Erkrankung beurteilen lässt. Ganz wichtig sei es für COPD-Patientinnen und -patienten, bei einer Verschlechterung der Symptomatik immer sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, betonte der Pneumologe. Dabei gehe es auch darum, andere Ursachen wie beispielsweise eine Pneumonie, ein Lungenödem, Herzrhythmusstörungen oder eine Lungenembolie ausschließen zu können.
Ganz besonders lag es Abudlbassit Alshian am Herzen, den Besucherinnen und Besuchern aufzuzeigen, dass Betroffene viel dazu beitragen können, dass die COPD langsamer voranschreitet und dass ihnen trotz Erkrankung die Lebensqualität erhalten bleibt. „Neben der medikamentösen Therapie gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen", sagte der Pneumologe und nannte allen voran die regelmäßige körperliche Aktivität. Auch eine professionelle Beratung zur richtigen Ernährung sei sehr hilfreich, ebenso die physiotherapeutische Atemtherapie und ein konsequenter (Impf)Schutz vor Infektionen.
Die Sauerstofftherapie und Möglichkeiten der Rehabilitation waren weitere Themen des Vortrags, in dessen Anschluss der Referent noch zahlreiche Fragen aus dem Publikum beantworten konnte.