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Chronische Schmerzen: Einfluss auf ganz vielen Ebenen

Dr. Sabine Tack berichtete in der Gesundheitsstunde von Krankenhaus Jülich und AOK über neue Entwicklungen in der Behandlung von chronischen Schmerzen.


Chronische Schmerzen sind ein Volksleiden. Das lässt sich nicht nur an der Zahl von 23 Millionen Betroffenen in Deutschland ablesen. Auch die Resonanz auf die Jülicher Gesundheitsstunde unter dem Titel "Schmerz lass nach" war ein Beweis für die große Relevanz des Themas. Bevor Dr. Sabine Tack, Chefärztin der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin, mit ihrem Vortrag starten konnte, mussten im vollbesetzten großen Gruppenraum der Physiotherapie noch zusätzliche Stühle aufgestellt werden. Die vielen interessierten Besucherinnen und Besucher sorgten schließlich dafür, dass aus der Gesundheits"stunde" diesmal locker eineinhalb Stunden wurden.

Wann sprechen wir von chronischen Schmerzen? "Bei einer Dauer von mindestens 6 Monaten und dann, wenn der Schmerz seine Warnfunktion verloren hat", erklärte Dr. Tack. Schmerz diene als wichtiges Warnsignal des Körpers, das auf eine schädliche Einwirkung, eine Verletzung oder eine Erkrankung hinweist, damit gefährliche Aktivitäten vermieden und eine Heilung eingeleitet wird. Bei chronischen Schmerzen sei nicht mehr nur der eigentliche Auslöser ursächlich. Es spielten auch psychologische und soziale Aspekte eine wichtige Rolle, sagte die Chefärztin: "Wir sprechen vom bio-psycho-sozialen Schmerzmodell. Es zeigt auf, dass es bei chronischen Schmerzen Einfluss auf ganz vielen Ebenen gibt." Die Chefärztin nutzte das Bild einer feuchten Mauer im Keller eines Hauses: "Man kann natürlich hingehen und die Mauer einfach trockenlegen. Aber wir wissen, dass sie vermutlich dann bald wieder nass ist. Deshalb wird jeder seriöse Handwerker schauen, was dahintersteckt und die Ursachen beheben."

„Wir bekommen ein großes Versorgungsproblem"
Der seriöse Handwerker ist im Fall von chronischen Schmerzen die Schmerztherapeutin oder der Schmerztherapeut. Dass es davon wie in einigen anderen medizinischen Fachbereichen viel zu wenige gibt, sorgt schon heute für monatelange Wartezeiten. Und Dr. Sabine Tack konnte für die Zukunft wenig Hoffnung machen: "Es gibt vor allem viel zu wenige junge Schmerztherapeutinnen und -therapeuten. Und viele ältere scheiden bald aus dem Berufsleben aus, so dass wir in fünf Jahren ein großes Versorgungsproblem bekommen werden."

Dabei sei gerade für die erfolgreiche Behandlung einer solch komplexen Erkrankung wie chronische Schmerzen eine hohe Fachexpertise besonders wichtig. Denn das Instrumentarium der Schmerztherapie ist groß: Von den Medikamenten über Spritzentherapie und operativen Verfahren bis zur alternativen Medizin und Psychotherapie. Und alle Therapiebereiche entwickeln sich permanent weiter. So konnte die Schmerztherapeutin unter anderem über neue Erkenntnisse in der Gender-Medizin berichten: "Die soziale Prägung sowie hormonelle und genetische Unterschiede zwischen Männern und Frauen sorgen für unterschiedliche Schmerzempfinden und erfordern angepasste Therapien." Und sie stellte neue Entwicklungen im Bereich der medikamentösen Behandlung vor, unter anderem neue 24-Stunden-Präparate in Tablettenform. Auch über die Bedeutung von gesunder Ernährung (vitamin- und ballaststoffreich) für die erfolgreiche Behandlung und neue operative Verfahren der Muskelstimulation in der Schmerztherapie (Implantation eines Neurostimulators) berichtete Dr. Tack. So wurde es ein Informationsabend, der auch den Untertitel "Neues aus der Schmerzmedizin" wirklich rechtfertigte.

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