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„Der beste Arzt sind Sie selbst"

Sie freuten sich über die große Resonanz auf ihre Einladung zur Gesundheitsstunde im Rahmen der Herzwochen (v. l.): Dr. Mario Meuser, Jürgen Braun von der Deutschen Herzstiftung und Sebastian Donath, Jülicher AOK-Geschäftsstellenleiter.


Atemnot, Kurzatmigkeit schon bei leichterer Belastung, Abgeschlagenheit, rascher Herzschlag und Wassereinlagerungen rund um die Knöchel – das sind deutliche Hinweise auf eine Herzschwäche. „Es beginnt schleichend und meist am Anfang unbemerkt", erklärte Dr. Mario Meuser in der Gesundheitsstunde des Krankenhauses Jülich. „Bitte achten Sie auf diese Symptome. Der beste Arzt sind Sie selbst", sagte der Oberarzt der Inneren Medizin und Leiter des MVZ Krankenhaus Jülich in dem Patientenforum, zu dem das Krankenhaus mit der AOK und der Deutschen Herzstiftung eingeladen hatte. „Stärke Dein Herz!" war der Titel der Gesundheitsstunde, der so viele Besucherinnen und Besucher anlockte, dass im großen Gruppenraum der Physiotherapie noch zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden mussten.

Vier Millionen Betroffene
Vier Millionen Menschen leiden hierzulande unter einer Herzschwäche. „Mit 450.000 Klinikeinweisungen pro Jahr ist sie der häufigste Grund für stationäre Krankenhausaufenthalte", berichtete Dr. Meuser. Jeder fünfte über 75-Jährige sei betroffen, aber es treffe auch jüngere Menschen. Die Ursachen sind vielfältig. Dr. Meuser nannte unter anderem genetische Faktoren, die Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes. Zwar ist die Herzschwäche nicht heilbar, ihr Fortschreiten kann aber gut gebremst werden. „Dafür ist es aber sehr wichtig, dass die Herzinsuffizienz früh erkannt und mit Medikamenten wie Beta-Blockern, ACE-Hemmern und Entwässerungstabletten behandelt wird", betonte der erfahrene Kardiologe.

Unterschiedliche Formen
Apropos Erkennen: Dr. Meuser berichtete über die unterschiedlichen Formen der Herzschwäche, unter anderem über die systolische und diastolische Insuffizienz. Bei der systolischen Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel nicht mehr stark genug, sich ausreichend zusammenzuziehen, so dass weniger Blut in den Körper strömt. Im Fall der diastolischen Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel verhärtet und kann nicht mehr so leicht zusammengepresst werden. Das Herz hat noch ausreichend Pumpkraft, nimmt aber nicht mehr genügend Blut auf, da die linke Herzkammer Elastizität verloren hat oder sogar versteift ist. „Diese Form der Herzschwäche wurde lange Zeit nur schwer erkannt. Seit einigen Jahren weiß die Medizin aber viel mehr darüber", berichtete Dr. Meuser. Auslöser für die diastolische Herzinsuffizienz sei häufig hoher Blutdruck, der für eine Verdickung der Herzwände sorgt. Von dieser Form sind Frauen häufiger betroffen als Männer, die eher unter einer systolischen Insuffizienz leiden.

Dem Appell des medizinischen Experten, bei den ersten Symptomen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, schloss sich auch Jürgen Braun, Vertreter der Deutschen Herzstiftung im Kreis Düren, an. Er dankte dem Krankenhaus für die Unterstützung bei der wichtigen Patienteninformation, die neben der Förderung von Forschungsprojekten wichtigste Aufgabe der Herzstiftung sei.

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