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Die EHL: Mit Stoßwellen gegen große Gallensteine

Uwe Domogalski (2. von links) im Gespräch mit Chefarzt Dr. Christoph Walter (links) und seinen Oberarztkollegen Hawraman Mohammed und Mohammed Al Shawish.


Mit Uwe Domogalski, dem leitenden Oberarzt Innere Medizin und Gastroenterologie im Krankenhaus Jülich, haben wir über das spezielle Verfahren zur Zertrümmerung großer Gallensteine, die elektrohydraulische Lithotripsie (EHL), gesprochen.

Herr Domogalski, es gibt endoskopische Verfahren, mit deren Hilfe sich Gallensteine unter Kamerakontrolle recht einfach mit einem Körbchen aus den Gallengängen holen lassen. Wa-rum geht das bei größeren Steinen wie im Fall von Frau Krings nicht?
Uwe Domogalski: Gallensteine können unterschiedliche Größen annehmen, von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Bei größeren Steinen kann die einfache Entfernung problematisch sein, weil sie im Ganzen nicht durch die Gallengänge passen und deshalb beim Entfernen Verletzungen verursachen können.

Die Lösung heißt in diesen Fällen EHL. Wie funktioniert eine elektro-hydraulische Lithotripsie?
Domogalski: Das Prinzip der EHL sind mechanische Stoßwellen, die durch schnelle elektrische Entladungen an der Spitze einer Sonde ausgehen. Diese scharfen Druckwellen treffen auf den harten Stein und lassen ihn scharfkantig bersten.
Die Prozedur wird im Rahmen einer Gallenwegsspiegelung im so genannten „Mutter-Baby-Verfahren" durchgeführt. Das über den Mund eingeführte Mutter-Endoskop trägt in seinem Arbeitskanal das filigrane, nur vier Millimeter dicke Baby-Endoskop, das mit einer Minikamera das Innere des Gallengangs ausleuchtet. So kann die Zertrümmerungs-Sonde millimetergenau gesteuert und der harte Stein in viele kleine Stücke fragmentiert werden. Mit einem Körbchen können diese kleinen Trümmerfragmente anschließend leicht aus dem Gallengang entfernt werden.

Wie erlebt die Patientin oder der Patient die Behandlung?
Domogalski: Die Patienten erhalten vor der EHL eine leichte Narkose, so dass die Einführung der Instrumente durch den Mund keine Probleme verursacht und selbstverständlich auch keine Schmerzen entstehen. Bei kleineren Steinen oder wenn keine Komplikationen zu erwarten sind, kann die Behandlung ambulant erfolgen. Der Patient oder die Patientin kann also nach der Behandlung gleich wieder nach Hause. Bei größeren Steinen, schwieriger Zugänglichkeit oder wenn Komplikationen auftreten können, ist ein kurzer stationärer Aufenthalt zur Überwachung ratsam.

Wie kommt es überhaupt zur Entstehung von Gallensteinen?
Domogalski: Gallensteine entstehen, wenn sich die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit verändert und bestimmte Stoffe verklumpen, am häufigsten Cholesterin. Cholesterinsteine bilden sich, wenn der Cholesteringehalt in der Galle zu hoch ist oder der Gallensäuregehalt zu niedrig. Das Cholesterin kristallisiert und bildet Steine. Eine weitere Form sind Pigmentsteine. Sie entstehen, wenn zu viel des Blutfarbstoffs Bilirubin produziert wird oder der Abfluss gestört ist.

Kann man denn etwas tun, um Gallensteine zu verhindern?
Domogalski: Ja. Der Schlüssel ist wie so oft die Ernährung. Die Ursache von Gallensteinen ist ein gestörter Gallenfluss. Ein Ziel der Ernährungsanpassung ist, dass sich die Gallenblase häufiger zusammenzieht, damit sich die Galle nicht stauen kann. Deshalb sind mehrere kleine Mahlzeiten am Tag besser als nur zwei große. Die Ernährung sollte ballaststoffreich sein, fett-, cholesterin- und zuckerarm. Wichtig ist auch hier, genug zu trinken. Regelmäßige Bewegung und Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sind weitere Maßnahmen, die dabei helfen, Gallensteine zu verhindern.

>>> Das Interview mit einer Patientin finden Sie hier.

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